Vor exakt 26 Jahren, am 26. April 1986, ereignete sich die größte nukleare Katastrophe aller Zeiten: Nach einem simulierten Stromausfall schlug die Notabschaltung des Reaktorblocks 4 des Atomkraftwerks "Lenin" in Tschernobyl fehl - um 1.23 Uhr geriet die Anlage außer Kontrolle und explodierte. In den Flammen stiegen die radioaktiven Partikel auf, die der Wind über ganz Europa verbreitete.
In weiterer Folge wurde im Radius von 30 Kilometern um das Kraftwerk in der heutigen Ukraine die so genannte Todeszone errichtet, innerhalb derer sich niemand langfristig aufhalten darf. Bis heute herrscht über die Opferzahl Unklarheit: Während die Umweltschutzorganisation Greenpeace von mehr als 90.000 Toten ausgeht, sind laut Tschernobyl-Forum, dem unter anderem die Internationale Atomenergiebehörde IAEA angehört, lediglich 4.000 Menschen an den Folgen der radioaktiven Verseuchung gestorben.
Zehn Tage lang wurden Regionen in Nord- und Westeuropa radioaktiv verstrahlt. Doch das kommunistische Regime verordnete auf Shivkovs persönlichen Befehl Informationssperre. Tausende Bulgaren bezahlten mit der Gesundheit ihrer Kinder für die Havarie.